Gestern war es noch freiwillig: Graubünden führt erste Zwangstests durch +++ Zwangstests für alle Unternehmen geplant?

Gestern war es noch freiwillig: Graubünden führt erste Zwangstests durch +++ Zwangstests für alle Unternehmen geplant?

NACHTRAG Sonntag, 24.1.2021, 14.44 Uhr

Nun schreibt gerade die Kommunikationsstelle, daß die Darstellung, daß die PCR-Tests für Hotelangestellte, Skilehrer usw. usf. in Celerina und St. Moritz ZWANG sind, doch vollkommen richtig ist.

Die ursprünglich gemäß Medienmitteilung widergegebene Darstellung, daß die PCR-Tests Zwang sind, ist also vollkommen richtig gewesen, auch der Rest des Berichtes.

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NACHTRAG Sonntag, 24.1.2021, 13.45 Uhr:

Gemäß schriftlicher Antwort der Kommunikationsstelle Coronavirus Kanton Graubünden“ ist der PCR-TEST anders als in der Medienmitteilung (Link hier) dargestellt „FREIWILLIG“, Zitat „Die Tests sind FREIWILLIG!“

Diese Aussage steht in krassem Widerspruch zur offiziellen Medienmitteilung.

In der Medienmitteilung ist gleich 4x (!) von „MÜSSEN“ die Rede, also dem Gegenteil von Freiwilligkeit, von „können“ / „dürfen“.

Was mit Hotelangestellten, Skilehrern usw. passiert, die den PCR-Test nicht machen möchten, blieb in der Stellungnahme bisher unbeantwortet und die Antwort, warum fälschlicherweise in der Medienmitteilung von „müssen“ die Rede ist, wenn es gar kein Zwang, sondern freiwillig ist, steht noch aus.

Der Kanton spricht von "müssen", also von Zwang. Und reklamiert anschließend, daß man es wahrheitsgemäß genau so wiedergibt.
Der Kanton (die extra eingerichtete, von Steuergeldern teuer bezahlte“ Kommunikationsstelle Coronavirus Kanton Graubünden“) spricht von „müssen“, also von Zwang. Und reklamiert anschließend, daß man es wahrheitsgemäß genau so wiedergibt.

Wird der flächenmäßig größte aber bevölkerungsmäßig dünnstbesiedelte Kanton zum Testgebiet was sich Leute gefallen lassen und ob man Zwangstests in allen Firmen durchsetzen kann?

Eine Woche nach dem noch freiwilligen Flächentest vom letzten Dienstag in St. Moritz müssen nun alle Hotels in St. Moritz und Celerina ihr Personal auf das Coronavirus zwangsweise testen.

Ebenfalls zum Zwangs-Test müssen sämtliche Ski- und Schneesportlehrer, welche in den Skigebieten Corviglia und Corvatsch tätig sind.

Diese erweiterte Untersuchung ist eine Sicherheitsmaßnahme, um neuen Ansteckungen und damit Betriebsunterbrüchen vorzubeugen, so die “Kommunikationsstelle Coronavirus Kanton Graubünden” der Bündner Regierung zu den Zwangstests.

Von den Tests ausgenommen sind nur Personen, welche bereits ein negatives PCR-Testresultat vorweisen können oder nachweislich an COVID-19 erkrankt waren.

Nachdem auch das Coronavirus wie alle Viren laufend mutiert, wurde vergangene Woche eine gehäufte Ausbreitung des mutierten Coronavirus in zwei St. Moritzer Hotelbetrieben registriert.

Im Anschluß hatte das Gesundheitsamt Graubünden die beiden Hotels unter Quarantäne gestellt, eine Ausbruchsuntersuchung angeordnet und einen Flächentest bei der Bevölkerung von St. Moritz angeordnet.

Dieser zeigte, daß die durchschnittliche Positivitätsrate in den zwei betroffenen Hotels bei 4 Prozent und in der Bevölkerung bei 1 Prozent liegt.

Kampf gegen Windmühlen?

Die Strategie, ein Virus, das in verschiedenen Varianten (Mutationen) seit Jahrzehnten bekannt ist und auch verbreitet ist, eindämmen zu wollen ist umstritten.

Es äußern führende Fachleute, daß man nur ältere hochbetagte Leute und andere Risikogruppen schützen sollte und am besten sich das Virus bei den anderen verbreiten lasse.

So etwa Chefarzt Prof. Dr. med. Pietro Vernazza vom Kantonsspital, der äußerte:

“Man könnte die Schutzmaßnahmen in der breiten Bevölkerung reduzieren, damit die junge Bevölkerung nach und nach mit dem Virus in Kontakt kommt.”

Umstrittene PCR-Tests

Die Kontakt-Nachverfolgung (das “Contact Tracing”) hat die positiven Fälle analysiert. Dabei konnten zwei weitere Mutationen festgestellt und die Infektionsketten unterbrochen werden. Aufgrund der raschen Lokalisierung der Mutationen, welche dank dem Flächentest erst möglich war, konnten weitere Hotelschließungen beziehungsweise Quarantäne-Anordnungen für Hotels vermieden werden. Die Auswertung der PCR-Tests belegt zudem, daß die Schutzkonzepte in den Hotels funktionieren, so heißt es.

Allerdings sind die PCR-Tests gar nicht für diagnostische Zwecke geeignet aufgrund ihrer Funktionsweise.

Trotzdem werden sie für teures Geld eingesetzt.

Um eine Ausbreitung der Virusmutation nachhaltig zu verhindern, wird in St. Moritz und Celerina ein erweiterter Test für Hotels und Skischulen durchgeführt.

Von freiwillig hin zu unfreiwillig: Von Freiheit weg hin zu Zwang

Nach dem freiwilligen Flächentest vom Dienstag, müssen sich nun sämtliche Mitarbeitenden der Hotels in St. Moritz und Celerina am Montag, 25. Januar 2021 oder Dienstag, 26. Januar 2021 einem PCR-Test unterziehen.

Zudem müssen sich sämtliche Personen, welche auf dem Gebiet der Gemeinden St. Moritz und Celerina beziehungsweise in den Skigebieten Corviglia und Corvatsch in Ski-/Schneesportschulen oder als Ski-/Schneesportlehrerin/-lehrer tätig sind oder ihre Tätigkeit bis spätestens dem 1. Februar 2021 aufnehmen, einem PCR-Test unterziehen.

Von den Tests am kommenden Montag und Dienstag ausgenommen, sind Personen, welche seit dem 17. Januar 2021 ein negatives PCR-Testresultat vorweisen können oder die nach dem 17. November 2020 nachweislich an COVID-19 erkrankt sind. Personen, welche am vergangenen Dienstag am Flächentest teilgenommen haben, müssen sich also nicht noch einmal testen lassen.

Viren-Mutations-Zirkus

Viren mutieren immer. Und daher, wenn man jedesmal bei einer Virusmutation solche Übungen machen sollte, dann steht noch viel bevor.

Die Kommunikationsstelle Coronavirus Kanton Graubünden begründet nämlich die Zwangstest mit der Mutation des Corona-Virus:

“Diese erweiterte Ausbruchsuntersuchung dient dazu, nach den festgestellten lokalen Ausbrüchen zu verhindern, daß sich die Virusmutation weiterverbreitet. Die Tests erfolgen in Zusammenarbeit mit der Gemeinde St. Moritz, der Gemeinde Celerina, hotelleriesuisse St. Moritz und den Skischulen im Oberengadin.

Unternehmens-Testprogramm

Man geht noch einen Schritt weiter. Und will das offenbar in Zukunft allen Unternehmen aufdrücken, daß sie Zwangstest machen müssen. Anders lassen sich die folgenden Worte nicht interpretieren:

Der Kanton Graubünden empfiehlt allen Unternehmen, ihre Mitarbeitenden regelmäßig auf das Coronavirus testen zu lassen. Er hat dazu ein entsprechendes Unternehmens-Testprogramm lanciert, welches seine Tätigkeit anfangs Februar aufnimmt.

admin

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