Reza Rafi übersieht doch einiges
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Reza Rafi zieht über Jaques Baud im Blick her und schwärmt gleichzeitig über die Meinungsfreiheit. Etwas, was es ja im Blick bzw. bei Ringier und seinen zahlreichen in- und ausländischen Publikationen notabene nachweislich (!) nicht mehr gibt. Siehe hierzu die unter dem Beitrag verlinkten bedrückenden Berichte.
Reza Rafi kommt in punkto westlicher Meinungsfreiheit aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus. Er schreibt unter anderem:
„Geld verdienen läßt sich auch in Malaysia oder Saudi-Arabien. Stabilität gibt es auch in Vietnam oder Aserbaidschan. Die Möglichkeit zur schrankenlosen individuellen Entfaltung und zu kritischem Denken jedoch sind das Tafelsilber der westlichen Hemisphäre. Das macht die ungeheure Gravitationskraft aus, die so viele Junge aus autoritären Ländern anzieht.“
Ach, ist das so? Waren es nicht US-Konzerne wie Alphabet (Google, Youtube usw.) und zahlreiche EU-Länder wie u. a. Deutschland, welche Sender wie Sputnik und RT deutsch bereits lange vor dem Ukraine-Konflikt zensurierten, ja sogar gänzlich verboten hatten, Herr Rafi?
Bevor als Reaktion darauf, Rußland zuerst Diplomatie versuchte und Reaktionen immer wieder ankündigte. Und viel viel später dann auch westliche Staatssender in seinem Land verbieten ließ? War das nicht so? Doch.
Doch Reza Rafi kommt aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus.
Die Presse- und Meinungsfreiheit markiert die dickste Trennlinie zwischen den liberalen Gesellschaften und dem Rest der Welt. Rußland, China und viele islamische Länder mögen sich kulturell und ökonomisch voneinander unterscheiden, eines ist ihnen gemein: die Zensur. Wobei dieser Teil des Globus gerade überhandzunehmen scheint.
Vor diesem Hintergrund lässt sich der Ukraine-Krieg auch so lesen: als Kampf um den Grenzverlauf zwischen Freiheit und Totalitarismus.
Ukraine, das Land, das die Oppositionsparteien verboten hat, alle Presse, die nicht auf Staatslinie sind, verboten hat, Oppositionspolitiker und oppositionelle Journalisten ermordet als Vorbild? Echt jetzt?
Immerhin erwähnt Reza Rafi am Schluß seines Artikels in homöopathischer Dosis auch ein paar Wahrheiten und Fakten in punkto Meinungsfreiheit und Westen:
„Am Samstag einigte sich die Europäische Union in einem historischen Schritt auf ein Gesetz gegen Kriegspropaganda, Lügen und Hetze im Netz. Der «Digital Services Act» wird es Leuten vom Schlage eines Jacques Baud künftig schwerer machen. Das ist ehrenvoll. Und wird doch immer eine Gratwanderung bleiben.
Hierzulande darf jeder einstige Uniformträger gegen die Obrigkeit opponieren, indem er etwa die Sichtweise des Kreml verbreitet. In Putins Reich würde man für so viel Widerspruch gegen die eigene Regierung hinter Schloß und Riegel landen.“
Doch auch beim letzten Satz fragt man sich, wie es denn um die ganzen entlassenen corona-kritischen Lehrer steht und die Polizisten welche ihren Job als Uniformträger eingebüßt haben, weil sie anderer Meinung als der Staat mit seinen Pharmaverflechtungen war.
Offenbar hat Herr Rafi als Journalist (!) doch einiges aus dem Land in dem er lebt, nicht mitbekommen. Oder er „übersieht“ es absichtlich. Man weiß ja, wie es bei Ringier zu- und her-geht.
Remo Maßat
Weiterführendes
Enthüllung: Großmedien ließen sich für Corona einspannen – Und Michael Ringier ist jetzt lächerlich