Eine Prognose für das Nebelspalter-Projekt von Markus Somm

Eine Prognose für das Nebelspalter-Projekt von Markus Somm

Ein Satire-Magazin mit seiner Leserschaft wurde gekauft.

Dies offenbar mit über 80 Investoren und eigenen Investitionen. 

Anstatt frisches Leben für das Satiremagazin kommt jedoch der Tod.

Denn das Projekt Nebelspalter.ch ist in der Form wie es gemacht wurde ein vorprogrammierter unternehmerischer und marketing-technischer Selbstmord:

Darauf muß man erst einmal kommen. Ein (seit 1875 bestehendes) Satire-Magazin kaufen. Und daraus eine bürgerliche Publikation zu machen.

Warum nicht zum Beispiel eine Wirtschaftszeitung kaufen und daraus eine Linksaußen-Publikation machen und sie im Stile der WOZ aufziehen?

Oder noch ein paar super Vorschläge für Medienübernahmen im Stile Markus Somm: Warum kaufen Sie nicht ein Frauenmagazin und machen digital daraus ein Männermagazin und im Print weiter Frauenmagazin?

Oder warum nicht ein katholisches Magazin übernehmen und im Print weiterführen wie bisher, aber digital eine Publikation für Reformierte draufpacken?

Alles ähnlich „sinnvoll“ wie das Vorgehen beim Nebelspalter.

Abstrus. Was man wohl weltweit kaum ein zweites mal findet, könnte das einen guten Grund haben?

Daß es nicht ganz ganz viele Publikationen gibt, die digital was anderes bieten als im Print?

Auf die Idee muß man erstmal kommen: unter Nebelspalter.ch eine rechts-bürgerliche Publikation aufschalten aber im Print dann das links schreibende Satiremagazin weiterführen. So daß jedem linkem Leser erstmal das Lachen im Halse stecken bleibt.

Nebelspalter-Magazin 2019
Nebelspalter-Magazin 2019

Warum nicht ein Veggie-Magazin kaufen und dann dort Print weiter Veggie und digital ein Kochmagazin für Fleischprodukte drauf?

Somm könnte auch eine Schaffhauser Publikation kaufen und dann dort Nachrichten aus Graubünden aufschalten in der Digital-Ausgabe und im Print weiter Schaffhausen.

Methode Somm

All dies, anstatt sich einfach Bürgerliche Zeitung oder Liberale Zeitung oder sowas zu nennen.

Wobei der Begriff liberal ja inzwischen reichlich verdorben ist, seit sich die angebliche liberale Partei darin versucht, die Grünen links zu überholen. Abgesehen davon, daß es sowas schon gibt, die Grünliberalen würde jedem Grün-Wähler eher die Hand abfallen als daß er sein Kreuz ausgerechnet bei der FDP macht. Erschwerend kommt hinzu, daß die FDP sich seit Jahren nicht mehr um den Mittelstand, die KMU kümmert, sondern nur noch Politik für die Konzerninteressen macht. Sie verliert ihre Basis und ist nicht mehr liberal. Aber das ist ein anderes Thema als das Thema der publizistischen Nebelspalter-Dummheit.

Sogar Somm-Zeitung.ch zu lancieren wäre eine klügere Idee gewesen.

Publizist Dr. Zeyer schließt eine Kritik zum zum Scheitern verurteilten Nebelspalter-Experiment auf zackbum.ch denn auch:

„Ach, und nur so als Anregung. Elon Musk traut sich, Logo und Namen von Twitter zu ändern. Kann in die Hose gehen, muss aber nicht. Hier wäre es ein klares Signal, dass man es wirklich nochmal wissen will, wenn man sich vom Namen «Nebelspalter» trennte. Man kann aus einem gehobenem, etwas angestaubten Witzblatt kein scharfes Politmagazin machen – unter dem gleichen Namen.

Das ist bereits ein Grundlagenirrtum. Und wenn ein Geschäft, eine Firma auf so was aufbaut, dann ist sie – bedauerlich, aber unvermeidlich – zum Untergang verurteilt.“

Abziehender Nebel

(rm)

admin

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