Ausstellung in der Schweizerischen Nationalbibliothek: „Schnee. Das weisse Wunder“
Die Schweizerische Nationalbibliothek zeigt vom 4. März bis am 1. Juli 2022 die Ausstellung «Schnee. Das weiße Wunder».
Diese zeichnet die Geschichte des Schnees nach und setzt sich auf spielerische, wissenschaftliche, poetische und künstlerische Art mit der weißen Pracht in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft auseinander.
Die Ausstellung besteht aus den vier Bereichen «Poesie», «Spielen», «Forschen» sowie «Schmelzen», einer Hörstation mit Liedern zum Schnee und Stationen zum Mitmachen.
Sie bietet also eine Annäherung ans Thema aus verschiedenen Blickwinkeln. Letztlich will die Ausstellung auf die Gefährdung des Schnees durch den Klimawandel aufmerksam machen und zum Nachdenken über «das grosse Schmelzen» anregen.
Schnee lässt niemanden kalt. Wenn er wie eine Decke über allem liegt und den Lärm dämpft, entschleunigt er. Auf der Skipiste fordert er einen heraus. Bei einer Bergwanderung verzaubert er beim Ausblick. Mit Schnee werden Gefühle und Erinnerungen verbunden. Aber braucht es für das weisse Wunder echten Schnee?
In der Schweiz wird inzwischen rund die Hälfte der Pisten künstlich beschneit. Mit der Klimaerwärmung hat sich der Schnee in ein rares Gut und Kunstprodukt verwandelt. Die Ausstellung «Schnee. Das weiße Wunder» der Schweizerischen Nationalbibliothek (4. März bis 1. Juli 2022) zeichnet die Geschichte des Schnees nach.
Die ersten Flocken fielen lange bevor Menschen die Erde besiedelten. Im Verlauf der letzten 150 Jahre wurde der Schnee radikal umgedeutet: von einer Gefahr – zu einer touristischen Attraktion – zu einem ersetzbaren Stoff. Mit der Erschließung des hochalpinen Raums und dem Steigen der Schneefallgrenze verändert sich auch die Natur und Kultur der Schweiz.
Welcher Schnee fällt in der Schweiz der Zukunft? Die Ausstellung «Schnee» lädt die Besuchenden ein, dieser Frage auf spielerische, wissenschaftliche, poetische und künstlerische Art nachzugehen.
«Poesie», «Spielen», «Forschen» und «Schmelzen»
Die Ausstellung besteht aus den vier Bereichen «Poesie», «Spielen», «Forschen» sowie «Schmelzen» und ist als Rundgang angelegt. In der Mitte der Schau steht eine Hörstation mit Liedern zum Schnee wie beispielsweise «Gigi vo Arosa» von Ines Torelli oder «Eisbär» von Grauzone. Die Ausstellung bietet eine Annäherung ans Thema Schnee aus verschiedenen Blickwinkeln und via unterschiedliche Medien: Text, Bild, Film, Grafik, Ton, interaktive Stationen und Objekte.
Dabei wird auf die breit angelegten Sammlungsbestände der Schweizerischen Nationalbibliothek zurückgegriffen, denn diese spiegeln die verschiedenen Seiten des Schnees: Der Bogen reicht von Makroaufnahmen von Eis und Schnee des Künstlers Andreas Züst aus der Graphischen Sammlung über literarische Werke wie Robert Walsers Gedicht «Schnee» aus dem Schweizerischen Literaturarchiv bis hin zu Liedern aus der Schweizerischen Nationalphonothek.
Diese Werke sind zusammen mit Leihgaben zu einer facettenreichen Geschichte des Schnees gefügt. Im Kabinett stehen zudem verschiedene Stationen zum Mitmachen mit Skigames, einem Gipfelbuch und der Wortwolke «Schnee» bereit. Letztlich will die Ausstellung auf die durch den Klimawandel gefährdete weisse Pracht aufmerksam machen und zum Nachdenken über «das grosse Schmelzen» anregen.
Vielfältiges Begleitprogramm zur inhaltlichen Vertiefung
Zur Ausstellung bietet die Schweizerische Nationalbibliothek einerseits Veranstaltungen mit Partnern an: Am 5. April 2022 findet anlässlich der Ausstellungen «Schnee» und «Das Skivirus» (Alpines Museum der Schweiz) der Leseabend «Das grosse Schmelzen» zu Ski- und Schneeromanen (18 – 19.30 Uhr) statt.
«Zweimal Schnee» heisst es am 26. April 2022 anlässlich der Führung durch die Ausstellungen «Schnee» und «Das Skivirus» (17.30 – 19 Uhr). Am 18. Mai 2022 steht mit «Von Barry zu Barryvox» eine Führung zur Geschichte der Lawinenrettung durch die Ausstellungen «Barry» (Naturhistorisches Museum Bern) und «Schnee» (17.30 – 18.30 Uhr) auf dem Programm.
Ausserdem nimmt die Nationalbibliothek das Thema Schnee in vielfältiger Form an der Berner Museumsnacht vom 18. März 2022 und am BiblioWeekend vom 26./27. März 2022 auf, dem ersten Wochenende der schweizweit offenen Bibliotheken.
Andererseits ermöglichen vier Beiträge des Podcasts «Gegensprecher» die thematische Vertiefung: Gespräche finden mit der Historikerin Dania Achermann (Universität Bern) zur Geschichte der Schnee-Forschung, mit Monika Bandi Tanner, Co-Leiterin Forschungsstelle Tourismus (Universität Bern), zu Schnee und Tourismus, mit Nicholas Bornstein, Gründer und Geschäftsführer von Protect Our Winters Schweiz, zu den Auswirkungen des Klimawandels auf den Outdoor-Sport sowie mit der Fotografin und Künstlerin Ester Vonplon, die mit drei Arbeiten in der Ausstellung vertreten ist, zum Fotografieren von Schnee statt.