Der
ETH-Rat hat an seiner Sitzung vom 25./26. September 2019 auf Antrag des
Präsidenten der ETH Zürich, Prof. Dr. Joël Mesot, und des Präsidenten
der EPFL, Prof. Dr. Martin Vetterli, insgesamt 25 Professorinnen und
Professoren ernannt, 5 Professorentitel verliehen und den Rücktritt von 6
Professoren mit Verdankung zur Kenntnis genommen.
Ernennungen ETH Zürich
Prof. Dr. André Bardow
(*1974), zurzeit Professor an der Rheinisch-Westfälischen Technischen
Hochschule Aachen, Deutschland, zum ordentlichen Professor für Energie-
und Prozesssystemtechnik. André Bardow ist ein internationaler
renommierter Wissenschaftler. Sein Forschungsschwerpunkt liegt an der
Schnittstelle zwischen Energie- und Verfahrenstechnik und zielt auf die
Entwicklung nachhaltiger Energie- und Materialumwandungstechnologien ab.
Damit leistet er Beiträge zur Entwicklung erneuerbarer Energiesysteme,
etwa durch die Nutzbarmachung von Kohlenstoff aus Biomasse und
Kohlendioxid. Mit der Berufung von André Bardow stärkt die ETH Zürich
strategische Bereiche der Energiewissenschaften und -technologie sowie
der Verfahrenstechnik und die Lehre von Schlüsseldisziplinen.
Prof. Dr. Laura De Lorenzis
(*1974), zurzeit Professorin an der Technischen Universität
Braunschweig, Deutschland, zur ordentlichen Professorin für Numerische
Mechanik. Laura De Lorenzis ist eine anerkannte Expertin für
computergestützte Simulationsmethoden. Diese wendet sie über Längen- und
Zeitskalen hinweg an, um komplexes Materialverhalten vorhersagen zu
können. Ihre Forschung, die unter anderem mit einem ERC Starting Grant
ausgezeichnet wurde, ist ausgesprochen interdisziplinär und beschäftigt
sich zum Beispiel mit Versagensmechanismen einer breiten Palette von
Materialien. Mit der Berufung von Laura De Lorenzis kann die ETH Zürich
ihre Kompetenzen im den Bereichen Festkörpermechanik, moderne
Simulationsmethoden sowie Bruch- und Versagensanalyse ausbauen.
Prof. Teresa Galí-Izard
(*1968), zurzeit ausserordentliche Professorin an der Harvard Graduate
School, Cambridge, USA, zur ordentlichen Professorin für
Landschaftsarchitektur. Teresa Galí-Izards Forschung fokussiert auf die
Schnittstelle zwischen Landschafsarchitektur und Agronomie und auf die
regenerativen Interaktionen zwischen Menschen, Tieren und Landschaft.
Ihr besonderes Interesse gilt dabei Fragen der Nachhaltigkeit. Ihre
Resultate tragen dazu bei, den biologischen Wert und die Struktur von
Landschaften zu erhalten und liefert so Ansätze gegen den rasanten
Verlust an Biodiversität. Mit der Berufung von Teresa Galí-Izard
verstärkt die ETH Zürich die Verbindungen zwischen dem
landschaftsarchitektonischen Entwurf und den Gebieten Bodenkunde,
Pflanzenphysiologie und Ökologie.
Prof. Dr. Dennis Hofheinz
(*1979), zurzeit ordentlicher Professor am Karlsruher Institut für
Technologie, Karlsruhe, Deutschland, zum ordentlichen Professor für
Informatik. Dennis Hofheinz ist ein in der internationalen
Forschungsgemeinschaft breit verankerter Spezialist für Kryptographie.
Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf mathematischen
Sicherheitsdefinitionen für verschiedene Typen kryptografischer
Verfahren und auf der Entwicklung neuer Methoden für Sicherheitsbeweise.
Mit seinen Resultaten leistet er wichtige Beiträge zu Themen wie
E-Voting, Blockchain-Systemen und digitalem Geld. Mit der Berufung von
Dennis Hofheinz stärkt die ETH Zürich den stark an Bedeutung gewinnenden
Bereich der Cybersecurity.
Prof. Dr. Gabriela Hug
(*1979), zurzeit ausserordentliche Professorin an der ETH Zürich, zur
ordentlichen Professorin für Elektrische Energieübertragung. Gabriela
Hug ist eine international viel beachtete und preisgekrönte
Wissenschaftlerin. Ihr Arbeitsgebiet liegt im Entwurf und in der
Optimierung von zukünftigen Energienetzen. Ihre Stossrichtung ist,
erneuerbare Energien in die Energienetze zu integrieren und damit den
schrittweisen Ausstieg aus der fossilen Energieversorgung zu
unterstützen. Die optimale Regelung der Netzführung strebt sie mit Hilfe
von verteilten, dezentralen Reglerkonzepten an. Ihr starker Praxisbezug
wird durch namhafte Industriepartnerschaften dokumentiert. Mit der
Ernennung von Gabriela Hug zur ordentlichen Professorin sichert sich die
ETH Zürich eine überaus innovative und produktive Wissenschaftlerin mit
grossem Potential.
Prof. Dr. Giacomo Indiveri (*1967),
zurzeit ausserordentlicher Professor an der Universität Zürich, zum
ausserordentlichen Professor für Neuromorphische Kognitive Systeme.
Giacomo Indiveri erforscht die natürlichen neuronalen Strukturen und
Prozesse im Gehirn, um sie künstlich nachzubilden und in den
Computerwissenschaften einzusetzen. Sein Ziel ist, anhand neuromorpher
Prinzipien sogenannte autonome kognitive Systeme aufzubauen, wie
beispielsweise ein Cochlea-Implantat, also eine Hörprothese für
Gehörlose. Giacomo Indiveris Beiträge wurden bereits zweimal mit ERC
Grants gewürdigt. Mit seiner Berufung zum Doppelprofessor stärkt die ETH
Zürich ihre Kompetenzen auf dem Gebiet des Neuromorphic Engineering und
vertieft die Zusammenarbeit mit der Universität Zürich.
Prof. Dr. Christoph Müller
(*1978), zurzeit ausserordentlicher Professor an der ETH Zürich, zum
ordentlichen Professor für Energiewissenschaft und Engineering.
Christoph Müller ist ein international sichtbarer und sowohl in der
Fachwelt als auch innerhalb der ETH Zürich sehr gut vernetzter
Wissenschaftler, der 2018 einen ERC Consolidator Grant erhalten hat. Er
beschäftigt sich mit Forschungsproblemen an der Schnittstelle zwischen
Maschinen- und Chemieingenieurwissenschaften mit dem Ziel, neue
Verfahren der Energieumwandlung mit massiv reduziertem CO2-Ausstoss zu
entwickeln. Dabei hat er sowohl numerische als auch experimentelle
Methoden erfolgreich weiterentwickelt. Mit der Ernennung von Christoph
Müller zum ordentlichen Professor sichert sich die ETH Zürich einen
brillanten Wissenschaftler mit hohem Engagement für die Entwicklung der
Hochschule.
Prof. Dr. Romain Quidant (*1975), zurzeit
Professor am Institute of Photonic Sciences in Barcelona, Spanien, zum
ordentlichen Professor für Nanophotonik. Romain Quidant beschäftigt sich
mit nanophotonischen Prinzipien und Geräten und ist weltweit führend in
mehreren Schlüsselthemen. So entwickelte er beispielsweise die
plasmonische Nanopinzette, mit deren Hilfe Proben von Biomolekülen und
kleinen Viren bis hinab zu einer Grösse von 10 Nanometern gehandhabt
werden können. Weiter gilt er als einer der Begründer der
Nano-Optomechanik, in der Nanopartikel durch Laserstrahlen zum Schweben
gebracht und untersucht werden. Die Forschung von Romain Quidant
erweitert die Aktivitäten der ETH Zürich in den Bereichen
Biomaterialien, Biomechanik und Robotik um eine wichtige Dimension.
Prof. Dr. Konrad Tiefenbacher (*1980),
zurzeit Tenure-Track-Assistenzprofessor an der Universität Basel und am
Departement Biosysteme der ETH Zürich, zum ausserordentlichen Professor
für Synthese von Funktionellen Modulen (Doppelprofessur mit der
Universität Basel). Konrad Tiefenbachers Forschungsfokus im Bereich
selbstorganisierter katalytisch aktiver molekularer Kapseln befasst sich
mit einem sehr anspruchsvollen supramolekularen Thema an der
Schnittstelle zwischen organischer Chemie und Biochemie. Die
hervorragende Qualität und Originalität seiner Forschung hat Konrad
Tiefenbacher unter anderem durch das Einwerben eines ERC Starting Grants
unter Beweis gestellt. Mit seiner Ernennung zum ausserordentlichen
Professor stärkt die ETH Zürich ihr Profil in einem zukunftsweisenden
Bereich.
Ernennungen EPFL
Prof. Dr. Andrea Ablasser (*1983),
zurzeit Tenure-Track-Assistenzprofessorin an der EPFL, zur
ausserordentlichen Professorin für Life Sciences. Andrea Ablasser ist
eine vielversprechende Nachwuchsforscherin. Sie untersucht, wie sich
Zellen gegen virale und bakterielle Angriffe wehren und speziell, wie
Mikroben von Immunzellen erkannten werden. Dabei fokussiert sie auf die
Funktionsweise des angeborenen Immunsystems und arbeitet daran, neue
Therapien im Bereich der Immunologie zu entwickeln. Für ihre
Forschungsresultate hat Andrea Ablasser bereits einen ERC Starting Grant
eingeworben und 2018 den nationalen Latsis-Preis erhalten. Mit ihrer
Beförderung stärkt die EPFL ihre internationale Positionierung im
Bereich der Biomedizin.
Dr. Mitali Banerjee (*1980),
zurzeit assoziierte Forscherin an der Columbia University, New York,
USA, zur Tenure-Track-Assistenzprofessorin für Physik. Mitali Banerjee
ist eine Wissenschaftlerin mit aussergewöhnlichem Potenzial.
Internationale Beachtung fand sie insbesondere mit einer selbst
entworfenen und realisierten experimentellen Installation zur Messung
der Wärmeleitfähigkeit in zweidimensionalen Materialien. Sie bewegte
sich dabei im höchsten Schwierigkeitsgrad – viele Experten hatten einen
solchen Schritt für unmöglich gehalten. Ihre Resultate konnte Mitali
Banerjee in renommierten Fachzeitschriften publizieren. Mit ihrer
Berufung holt die EPFL eine Wissenschaftlerin an die Hochschule, die
sowohl in der Forschung als auch in der Lehre wichtige Beiträge leisten
wird.
Dr. Anne-Florence Bitbol (*1986), zurzeit Forscherin
an der Sorbonne Université, Paris, Frankreich, zur
Tenure-Track-Assistenzprofessorin für Life Sciences. Anne-Florence
Bitbol ist eine aufstrebende Biophysikerin mit solider Verankerung in
Physik, Mathematik und Computerwissenschaften sowie mit einem starken
methodischen Bezug zur Biologie. Ihr Hauptthema ist die Modellierung von
Protein-Protein-Interaktionen. Dabei setzt sie selbst entwickelte
Methoden ein, um die Form von Interaktionsstellen aus phylogenetischen
Daten von Proteinsequenzen vorherzusagen. Mit ihrem Profil passt
Anne-Florence Bitbol hervorragend zur Strategie der EPFL, den
Zukunftsbereich der computergestützten und quantitativen Biologie zu
verstärken.
Prof. Dr. Anne-Clémence Corminboeuf (*1977),
zurzeit ausserordentliche Professorin an der EPFL, zur ordentlichen
Professorin für Theoretische und Rechnergestützte Chemie. Anne-Clémence
Corminboeuf hat grundlegende und international weit beachtete Beiträge
zur theoretischen und rechnergestützten Chemie geleistet, insbesondere
bei der Berechnung der elektronischen Struktur für die organische
Elektronik. Ihre Arbeit in diesen Bereichen ist auf nicht-kovalente
Wechselwirkungen, homogene Katalyse und Methodenentwicklung fokussiert
und wurde bereits zweimal mit einem ERC Grant gewürdigt. Mit der
Beförderung von Anne-Clémence Corminboeuf stärkt die EPFL ihre
Positionierung in einem zukunftsweisenden Gebiet.
Prof. Dr. Beat Fierz
(*1978), zurzeit Tenure-Track-Assistenzprofessor an der EPFL, zum
ausserordentlichen Professor für Biophysikalische Chemie. Beat Fierz
gilt weltweit als einer der besten Spezialisten für die Struktur,
Regulierung und Dynamik von Chromatin – dem Material, aus dem die
Chromosomen bestehen. Sein Forschungsansatz kombiniert Biophysik und
chemische Biologie auf einzigartige Weise und wurde bereits mit einem
ERC Consolidator Grant und Publikationen in renommierten
Fachzeitschriften gewürdigt. Beat Fierz verfügt über die immer wichtiger
werdende Fähigkeit, in einem multidisziplinären Kontext erfolgreich zu
arbeiten. Seine Dynamik und sein grosses Potenzial werden die
internationale Wahrnehmung der EPFL weiter stärken.
Prof. Dr. Anna Fontcuberta i Morral (*1975),
zurzeit ausserordentliche Professorin der EPFL, zur ordentlichen
Professorin für Materialwissenschaften. Anna Fontcuberta i Morral ist
eine international renommierte Wissenschaftlerin. Ihr Spezialgebiet ist
die Synthese von Nanostrukturen in Halbleitern, wobei sie auf die
kristallinen Wachstumsmechanismen von Nanodrähten fokussiert. Ihre
Resultate erlauben, Materialen mit neuartigen physikalischen und
chemischen Eigenschaften zu entwickeln und finden zum Beispiel in der
Effizienzsteigerung von Solarzellen und in der Quanteninformatik
Anwendung. Mit der Beförderung von Anna Fontcuberta i Morral
unterstreicht die EPFL ihre starke Position im Bereich der
Materialwissenschaften.
Dr. Mika Göös (*1987), zurzeit
Postdoktorand am Institute for Advanced Study, Princeton, USA, zum
Tenure-Track-Assistenzprofessor für Informatik und
Kommunikationssysteme. Mika Göös konzentriert sich in seiner
wissenschaftlichen Arbeit auf die Lösung grundlegender theoretischer
Probleme in den Computerwissenschaften und in der Mathematik. Sein
Ansatz basiert darauf, die Probleme zuerst in einfacheren Modellen zu
untersuchen und die Resultate dann in komplexeren Systemen zu
bestätigen. Für sein junges Alter hat er bereits sehr viele
Publikationen veröffentlicht oder mitverfasst, darunter wichtige
Beiträge zur Kommunikationskomplexität und Schaltungskomplexität. Mika
Göös ist ein äusserst produktiver Forscher, der die Position der EPFL in
einem zukunftsweisenden Gebiet stärkt.
Dr. Charlotte Grossiord
(*1986), zurzeit Postdoktorandin an der Eidgenössischen
Forschungsanstalt WSL, Birmensdorf, zur
Tenure-Track-Assistenzprofessorin für terrestrische Ökologie. Charlotte
Grossiord ist eine hoch innovative Nachwuchsforscherin. Internationale
Beachtung erlangte sie mit Arbeiten über den Beitrag der Artenvielfalt
zur Widerstandsfähigkeit von Wäldern gegen den Klimawandel. In den
letzten Jahren fokussierte sie auf das Überlebenspotenzial und die
Akklimatisierung von Pflanzen bei steigenden Temperaturen. Dabei
untersuchte sie unter anderem mit Heizkammern die Auswirkungen von Dürre
auf Bäume unter realen Bedingungen. Charlotte Grossiord wird eng mit
der WSL zusammenarbeiten, welche ihre Professur gemeinsam mit der EPFL
finanziert.
Prof. Dr. Frédéric Kaplan (*1974), zurzeit
Tenure-Track-Assistenzprofessor an der EPFL, zum ausserordentlichen
Professor für Digitale Humanwissenschaften. Frédéric Kaplan ist ein
talentierter und international beachteter Wissenschaftler. Mit seinen
Arbeiten trägt er wesentlich dazu bei, die EPFL als eine führende
Institution im Bereich der digitalen Humanwissenschaften zu
positionieren, die Informationstechnologie, Big Data und methodische
Praxis in den Human- und Sozialwissenschaften miteinander kombinieren.
Ein Beispiel für die wegweisenden Ansätze von Frédéric Kaplan ist das
Projekt «Venice Time Machine», das sich mit der räumlichen
Visualisierung von Geschichte und historischen Dokumenten aus den
Archiven des Staates Venedig beschäftigt.
Prof. Dr. Adam Marcus
(*1979), zurzeit Assistenzprofessor an der Princeton University, New
Jersey, USA, zum Tenure-Track-Assistenzprofessor für Mathematik. Adam
Marcus gilt als einer der talentiertesten Mathematiker seiner
Generation. Weltweites Aufsehen erregte er 2013, als er zusammen mit
anderen Wissenschaftlern das Kadison-Singer-Problem löste, ein 1959
aufgestelltes Problem in der Theorie der Operatoralgebren und der
Funktionsanalyse. An der EPFL wird Adam Marcus eine starke
Forschungsgruppe in der Kombinatorik aufbauen, um die langjährige
Tradition der EPFL in diesem Bereich fortzusetzen. Es wird zudem dazu
beitragen, die Verbindungen zwischen Mathematik und theoretischer
Informatik zu stärken
Dr. Alexander Mathis (*1983), zurzeit
Postdoktorand an der Harvard University, Cambridge, USA, und an der
Eberhard Karls Universität, Tübingen, Deutschland, zum
Tenure-Track-Assistenzprofessor für Life Sciences. Alexander Mathis ist
ein international bereits starke beachteter Wissenschaftler. Er
beschäftigt sich mit der Verarbeitung neuronaler Informationen und den
Mechanismen der Kodierung adaptiven Verhaltens im Gehirn. Unter anderem
entwickelte er eine starke beachtete Theorie über die koordinierte
Aktivität von Gitterzellen. Weitere Resultate betrafen die Kodierung von
Geruchsreizen und des adaptiven Verhaltens bei der Bewegungskontrolle.
Mit der Berufung von Alexander Mathis sichert sich die EPFL wichtiges
Know-how an der Schnittstelle von Theorie und experimentellen Methoden.
Dr. Mackenzie Mathis
(*1984), zurzeit wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Harvard
University, Cambridge, USA, zur Tenure-Track-Assistenzprofessorin für
Life Sciences. Mackenzie Mathis hat trotz ihres jungen Alters bereits
wesentliche Beiträge zum Verständnis der neuronalen Mechanismen
geleistet, welche es erlauben, die Bewegungen des Körpers kontinuierlich
zu rekalibrieren. Unter anderem entwickelte sie das erste
Verhaltensmodell zur Untersuchung der motorischen Anpassungen in den
Bewegungsabläufen von Mäusen und entdeckte, dass dabei die
somatosensorische Großhirnrinde eine Schlüsselrolle spielt. Mit ihren
Forschungsansätzen passt Mackenzie Mathis hervorragend in bestehende
Forschungsstossrichtungen an der EPFL.
Dr. Christoph Merten
(*1976), zurzeit Gruppenleiter am European Molecular Biology Laboratory
in Heidelberg, Deutschland, zum ausserordentlichen Professor für
Bioengineering. Christoph Mertens Forschung konzentriert sich auf den
Einsatz der Mikrofluidik in komplexen biomedizinischen Fragestellungen.
Zu seinen viel beachteten Arbeiten zählen mikrofluidische Plattformen
für zelluläre und biochemische Analysen, welche die Entwicklung neuer
Medikamente und Antikörper unterstützen. Christoph Mertens Resultate
erlauben unter anderem Fortschritte bei personalisierten Krebstherapien.
Durch seine kombinierten Qualitäten als transdisziplinärer Forscher und
als Unternehmer und Gründer von Start-ups wird er der EPFL im Gebiet
des Bioengineerings wichtige Impulse vermitteln.
Dr. Julia Schmale
(*1981), zurzeit Gruppenleiterin am Paul Scherrer Institut, Villigen,
zur Tenure-Track-Assistenzprofessorin für Extreme Environments. Julia
Schmale ist eine international viel beachtete
Atmosphärenwissenschaftlerin. Sie ist als Vertreterin der Schweiz aktiv
an internationalen und multidisziplinären Forschungsarbeiten in der
Arktis beteiligt. Unter anderem wirkt sie in der Arbeitsgruppe
Atmosphäre des Internationalen Wissenschaftlichen Komitees für die
Arktis. Mit ihrer wissenschaftlichen und methodischen
Innovationsfähigkeit wird Julia Schmale die Wahrnehmung der EPFL in für
die Zukunft der Gesellschaft wichtigen Fragestellungen verstärken und
die Ausbildung von Umweltingenieuren an der Hochschule vorantreiben.
Prof. Dr. Mahsa Shoaran
(*1986), zurzeit Assistenzprofessorin an der Cornell University,
Ithaca, USA, zur Tenure-Track-Assistenzprofessorin für Elektrotechnik.
Mahsa Shoaran ist eine vielversprechende und international beachtete
Nachwuchswissenschaftlerin im transdisziplinären Bereich von
Schaltungsdesign, Machine Learning und Neurowissenschaften. Ihre in
enger Kooperation mit Klinikern durchgeführten Arbeiten sind
insbesondere darauf ausgerichtet, neue Diagnose- und Therapiegeräte für
arzneimittelresistente neurologische Erkrankungen zu entwickeln. Die
Forschung von Mahsa Shoaran passt perfekt in die Stossrichtung der EPFL
zur Entwicklung der nächsten Generation von
Hirn-Maschine-Schnittstellen.
Dr. Amir Zamir (*1986),
zurzeit Postdoktorand an der Stanford University, Kalifornien, USA, und
an der University of California, Berkeley, USA, zum
Tenure-Track-Assistenzprofessor für Informatik und
Kommunikationssysteme. Amir Zamir ist ein brillanter Forscher in den
Bereichen Computer Vision, Machine Learning, Künstliche Intelligenz und
Wahrnehmung für Robotik. Sein anspruchsvolles Ziel ist es, eine digitale
visuelle Wahrnehmungsmethode zu entwickeln, die als Teil eines
grösseren intelligenten Systems funktioniert. Mit der Berufung von Amir
Zamir sichert sich die EPFL ein aufstrebendes Talent, das mit seiner
breiten systemischen Vision und seinem transdisziplinären Ansatz
hervorragend in die Strategie der Hochschule passt.
Verleihung des Titels «Professor» ETH Zürich
Dr. Jürg Schweizer (*1960),
zurzeit Leiter des WSL-Instituts für Schnee- und Lawinenforschung SLF
in Davos, und Lehrbeauftragter an der ETH Zürich, zum Titularprofessor
der ETH Zürich. Jürg Schweizer ist einer der weltweit führenden Forscher
im Bereich der Schneemechanik, der Lawinenkunde und der Lawinenrettung.
Er ist national und international bestens vernetzt und engagiert sich
stark in verschiedenen wissenschaftlichen internationalen und nationalen
Gremien. Seine Lehrtätigkeit an der ETH Zürich wird von den
Studierenden konstant als sehr gut bewertet.
Verleihung des Titels «Professor» EPFL
Prof. Dr. Jocelyne Bloch
(*1968), zurzeit ausserordentliche Professorin an der Universität
Lausanne, zur Titularprofessorin der EPFL. Jocelyne Bloch ist eine
international renommierte Neurochirurgin und Neurowissenschaftlerin. Sie
arbeitet in verschiedenen Projekten eng mit der EPFL zusammen. Mit
ihrer formellen Einbindung in die Hochschule wird die Bedeutung der
klinischen Forschung gestärkt.
Prof. Dr. Jacques Duparc (*1962),
zurzeit ordentlicher Professor an der Universität Lausanne, zum
Titularprofessor der EPFL. Jacques Duparc ist ein weltweit renommierter
Experte für deskriptive Mengenlehre, Spieltheorie und ihre Anwendungen
in der theoretischen Informatik. Er engagiert sich seit mehr als zehn
Jahren erfolgreich in der Lehre an der EPFL.
Dr. François Fleuret
(*1972), zurzeit leitender wissenschaftlicher Mitarbeiter am IDIAP,
Martigny, zum Titularprofessor der EPFL. François Fleuret wirkt an der
unabhängigen Forschungsstiftung IDIAP, die mit der EPFL affiliert ist.
Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf dem maschinellen Lernen mit
besonderem Fokus auf rechnerischen Aspekten und auf Anwendungen in der
Computer-Vision.
Dr. Graham Knott (*1967), zurzeit
leitender wissenschaftlicher Mitarbeiter an der EPFL, zum
Titularprofessor der EPFL. Graham Knott leitet an der Fakultät Life
Sciences eine Technologieplattform für den Einsatz von
Elektronenmikroskopen in der biologischen Forschung. Als Forscher hat er
wesentliche Beiträge zum Verständnis der Struktur von neuronalen
Synapsen im Hirn geleistet.
Verabschiedungen ETH Zürich
Prof. Dr. Marc Angélil (*1954),
zurzeit ordentlicher Professor für Architektur und Entwurf, trat Ende
Juli 2019 in den Ruhestand. Marc Angélil kam 1994 an die ETH Zürich und
wurde 1997 auf seine heutige Stelle berufen. Sein Forschungsinteresse
gilt den Entwicklungen im Städtebau und sozial-räumlichen Strukturen,
die er in grossstädtische Regionen in Europa, Asien und den USA
untersucht. Die Erarbeitung von Strategien zur Unterstützung
nachhaltiger Stadtentwicklungsprozesse steht dabei im Vordergrund. Für
die ETH Zürich wie auch sein Departement hat er sich immer mit grossem
Engagement eingesetzt und prägend in unterschiedlichen Rollen und
Funktionen agiert. Neben seiner erfolgreichen akademischen Tätigkeit
arbeitet er als Architekt und führt zusammen mit zwei Partnern ein
Architekturbüro mit Sitzen in Los Angeles und Zürich.
Prof. Dr. Hans Rudolf Heinimann (*1954),
zurzeit ordentlicher Professor für Forstliches Ingenieurwesen, wird am
1. Februar 2020 in den Ruhestand treten. Hans Rudolf Heinimann wurde
1991 an die ETH Zürich berufen und 1997 auf seine heutige Position
befördert. Im Verlauf seiner erfolgreichen Karriere hat er sich ein
umfangreiches internationales Netzwerk aufgebaut. Bis vor kurzem hat er
als Direktor des Forschungsprogramms Future Resilient Systems am
Singapore-ETH Centre gewirkt. Seine aktuellen Forschungsinteressen
werden davon geleitet, wie sich komplexe, technisch-soziale Systeme
robuster und widerstandsfähiger gestalten lassen. Hans Rudolf Heinimann
hat sich in überdurchschnittlichem Mass für die Belange der ETH Zürich
eingesetzt, sowohl in Lehre und Forschung als auch in der akademischen
Selbstverwaltung.
Prof. Dr. Karin Würtz (*1978), zurzeit
Assistenzprofessorin für Immunoengineering und Regenerative Medizin,
wird die ETH Zürich Ende September 2019 verlassen. Karin Würtz ist eine
international anerkannte Expertin für Entzündungsprozesse in Geweben des
Bewegungsapparats. Ihr Ziel ist, die Entzündung mittels natürlicher und
synthetischer Wirkstoffe so zu steuern, dass eine Degeneration
verhindert werden kann bzw. eine Regeneration begünstigt wird. Karin
Würtz verlässt die ETH Zürich, um dem Ruf an eine andere Hochschule zu
folgen.
Verabschiedungen EPFL
Prof. Kersten Geers (*1975),
zurzeit ausserordentlicher Professor für Architektur, wird die EPFL per
1. Februar verlassen. Kersten Geers ist ein international anerkannter
Architekt und Architekturtheoretiker. Er wurde 2013 an die EPFL berufen
und engagierte sich in der Lehre sowohl für den Entwurf als auch in
Theoriefragen. Zudem baute er wichtige Kontakte mit anderen Hochschulen
auf, darunter die ETH Zürich. Kersten Geers verlässt die EPFL, um seinen
akademischen Weg an einer anderen Institution fortzusetzen.
Prof. Dr. François Avellan
(*1955), zurzeit ordentlicher Professor für hydraulische Maschinen,
wird am 1. April 2020 in den Ruhestand treten. François Avellan wirkt
seit 1980 an der EPFL, seit 2004 in seiner heutigen Funktion. Im Bereich
der Hydrodynamik von Turbinen zur Stromproduktion hat er eine
einzigartige Expertise entwickelt und viele Projekte in der Schweiz und
weltweit geleitet. Dabei stützte er sich sowohl auf theoretische
Modellierungen als auch auf numerische Simulationen und experimentelle
Verfahren. François Avellans Beiträge zu Forschung und Lehre sowie die
von ihm gegründeten industriellen Kooperationen haben wesentlich zur
Entwicklung und zur Reputation der EPFL in seinem Forschungsgebiet
beitragen.
Prof. Dr. Tatsuya Nakada (*1955), zurzeit
ordentlicher Professor für Elementarteilchenphysik, wird am 1. März 2020
in den Ruhestand treten. Tatsuya Nakada forschte seit den 1980er-Jahren
an verschiedenen wissenschaftlichen Institutionen für Experimente am
CERN. Unter anderem war er über mehr als ein Jahrzehnt entscheidend an
der Entwicklung des 2008 erfolgreich in Betrieb genommenen «Large Hadron
Colliders b» beteiligt. 2003 wurde er zum ordentlichen Professor der
EPFL ernannt und setzte sich engagiert für eine enge Beziehung zwischen
der Hochschule und dem CERN ein. Tatsuya Nakada geniesst weltweit in
Fachkreisen hohes Ansehen und übernahm immer wieder führende Positionen
in internationalen Institutionen, Kommissionen und Beiräten.